Dao/Tao - der Rechte Weg
Wird die Natur gepflegt, so kehrt sie zurück zum LEBEN.
Der Gedanke des Dao, des „rechten Wegs“, hat sich herauskristallisiert, als die Menschen darüber nachdachten, wie die Welt entstanden ist. War vor ihrer Entstehung nichts? Wie kann aus nichts etwas werden? Was war die auslösende und treibende Kraft? Woher kam diese Kraft? Diese Fragen klingen an in folgender Beschreibung des Dao bei Zhuangzi:
„Im Uranfang war das Nicht-Sein des Nicht-Seins, war das Unnennbare. Daraus erhob sich das Eine. Dieses Eine – in seinem Dasein, aber noch ohne Form, die die Dinge bekommen müssen, um erzeugt werden zu können – heißt LEBEN (chin. De = Kraft, Leben, Tugend). Was noch keine Form hat und, obwohl in ihm schon Teile angelegt sind, doch noch keine Geschiedenheiten aufweist, heißt der Begriff. Was in seinem Beharren und Bewegen die Dinge erzeugt und in den fertigen Dingen ihr immanentes Gesetz erzeugt, heißt die Form. Körperliche Form, die Geistiges schützend umfasst, so dass beides seine besondere Wirkungsweise zeigt, heißt Natur. Wird die Natur gepflegt, so kehrt sie zurück zum LEBEN.“
In einer englischen Übersetzung steht für „Begriff“ das Wort „destiny“ = Schicksal, Bestimmung (Victor H. Mair). Diese schwierige Passage will erläutern, woher wir kommen und wie Gesetzlichkeiten des Seins und Lebens in uns wirken und den „rechten Weg“ und unsere Bestimmung vorzeichnen. Auf diese zu hören und danach sein Denken und Verhalten auszurichten, heißt „naturgemäß“ zu leben und den Fortbestand des Ganzen zu bewahren, indem wir alles unterlassen, was das „natürliche Gleichgewicht“ zerstört. Leider tun wir seit einigen Jahrzehnten das Gegenteil sowohl im Hinblick auf den Zustand der Welt als oft auch im Hinblick auf unser Seelenleben.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.