Alleinsein, Einsamkeit
Wer in der Einsamkeit gern lebt … der ist zur Göttlichkeit gereift.
In der altindischen Bhagavadgita wird das Ideal und Vollendung eines Yogis so beschrieben:
„Wer in der
Einsamkeit gern lebt,
Mit Fasten Leib und
Sinn kasteit,
Wer fromme
Selbstbetrachtung übt,
Sich von der
Leidenschaft befreit;
Wer Selbstsucht,
Wollust, Dünkel, Zorn,
Und Prahlsucht völlig
abgestreift,
Gelassen, ohne Habe
ist,
Der ist zur
Göttlichkeit gereift.“
Die „nackten Weise“, wie die alten Griechen die Yogis nannten (wörtliche Übersetzung des griechischen Worts „Gymnosophisten“), haben ihren Leib und ihre Begierden überwunden, in sich das Göttliche gefunden und sind eins geworden mit ihm. Erstorben sind alle Begierden. Sie haben Glückseligkeit erlangt. Kein negatives Gefühl trübt ihr gereinigtes Bewusstsein. Wir werden diesen Zustand nicht erreichen und wohl auch nicht anstreben wollen. Aber wir können von diesem Ideal lernen, durch innere Einkehr, Meditation, Körperbeherrschung und Selbsterkenntnis, durch Konzentration, Pflege und Ausbildung unserer geistig-spirituellen Kräfte und Anlagen, durch Maß und Mitte und Entsagung schädlicher Begierden negative Gefühle zu überwinden und einzudämmen. Je weiter wir auf diesem inneren Weg der Persönlichkeitsentwicklung voranschreiten, umso mehr werden wir uns von Ängsten, Sorgen, Zorn, Gier und Selbstsucht befreien. Wir werden gelassener, gütiger und zufriedener mit unserem Leben. Ein Teil dieses Weges ist es, uns immer wieder zurückzuziehen, uns zu sammeln und innerlich zu reinigen, unsere Identität und unser Wesen neu zu erspüren, um unser Denken, Sprechen, Wollen und Handeln danach auszurichten („Wer in der Einsamkeit gern lebt“).
Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.