Angst
Ehe die Niedriggesinnten erreicht haben, wonach sie streben, bangen sie um den Erfolg. Haben sie ihr Ziel erreicht, bangen sie des möglichen Verlustes wegen.
Konfuzius führt uns mit diesen Worten zu den Ursachen von Furcht und Angst. Sie liegen in unseren Begierden und unserem Wollen. Daher setzt die gesamte antike Weisheitslehre bei der Suche nach dem menschlichen Glück als einem angstfreien Wohlbefinden immer wieder bei der Begierde an. Die unterschiedlichen Empfehlungen gehen im Wesentlichen dahin, entweder auf sie ganz zu verzichten, sie zu zügeln oder ihr nachzugehen wie etwas, das man für wünschenswert hält, ohne aber auf die Wunscherfüllung fixiert zu sein. „Gelingt es“, sagt Konfuzius an anderer Stelle, „so freue ich mich, gelingt es nicht, so freue ich mich auch.“ Schließlich wird empfohlen, einer Begierde nur dann nachzugehen, wenn dies in der Folge weder zu Leiden noch zu Ängsten führt. Konfuzius enthält sich einer Lösung des Problems und beschränkt sich darauf, in schlichten Worten die Ursache der Ängste zu benennen und darauf hinzuweisen, dass unweise lebt („Niedriggesinnte”), wer nicht Herr seiner Begierden ist.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.