Aussprüche der Sieben Weisen
Halte dich an alte Gesetze, aber an frische Speisen.
Die „Sieben Weisen“ scheinen auch über Humor verfügt zu haben, wie dieser Ausspruch von Periander belegt. Sich an alte Gesetze zu halten, sei es in einem Staatswesen oder im persönlichen Bereich in Bezug auf Verhaltensregeln und Lebensmaximen, kann problematisch sein. Wenn sich die Umstände wesentlich ändern, ist es weise, die Gesetze bzw. sein Verhalten klug anzupassen, um die mit dem Gesetz verfolgten Ziele auch unter veränderten Umständen zu erreichen. Weisheit gleicht dem Wasser, sagten die Chinesen, es kommt überall hin. Das Weiche siegt immer, heißt es bei Laotse, das Harte und Starre aber bricht.
Andererseits steht Prinzipientreue für Stringenz, Konsequenz, Verlässlichkeit und Geradlinigkeit. Für das gute Leben des Einzelnen wie einer Gemeinschaft sind Regeln, die sich bewährt haben, unerlässlich. Die Dauer ist die Art des Weisen, heißt es I Ging, dem Buch der Wandlungen. Weisheit ist uralt, nur der Irrtum ist immer wieder neu. Daher sagte Konfuzius über seine Weisheitslehre: „Ich schaffe nichts Neues. Ich liebe das Alte und übermittle es nur.“ Als Solon von Athen, ein anderer der „Sieben Weisen“, nachdem er durch seine Gesetzgebung einen Bürgerkrieg abgewendet hatte, nach 24-jähriger Regierungstätigkeit seine Macht freiwillig niederlegte und sich auf eine Bildungsreise begab („Greis schon bin ich und lerne immer noch dazu“, sagte er), soll er den Bürgern von Athen das Versprechen abgenommen haben, bis zu seiner Rückkehr die Gesetze nicht zu ändern. Er wusste um den Wert unverbrüchlicher Gesetze. Eine Legende aber ist es, dass er absichtlich nicht mehr zurückgekehrt sei.
Eine Frage der Weisheit ist es schließlich, zu entscheiden, wann Beharrlichkeit, wann Erneuerung gefordert ist.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.