Bildung
Der Anfang des rechten Lebens ist das rechte Hören.
Der Satz findet sich bei dem griechischen Philosophen Plutarch am Ende seiner Beschreibung des richtigen Lernens:
„Sobald ihr die Hauptpunkte erfasst habt,
setzt euch den Rest selber zusammen: Benutzt das Gedächtnis als Leitfaden zur
Entdeckung: Nehmt die Rede des anderen wie einen Anfang und Samen entgegen, den
ihr entwickeln und großziehen sollt! Der Geist ist ja nicht wie ein Gefäß, das
gefüllt, eher wie Zunder, der entzündet werden will - so sehr besteht das, was
er in uns erzeugt, in der Initiative und dem Hinstreben zur Wahrheit!
... lasst
uns zugleich mit dem Lernen das Finden üben, damit wir uns statt einer
sophistischen oder historischen Einstellung die zuinnerst philosophische
aneignen, in der Überzeugung, dass der Anfang des rechten Lebens das rechte
Hören ist!“
Jeder nachhaltige Lernprozess hat viel mit „Selbstdenken“ zu tun, d. h. den Lernstoff eigenständig zu durchdenken. Ein anderer griechischer Philosoph beschrieb dies mit den Worten, dass es nicht darauf ankomme, was man verschlinge, sondern was man verdaue. Darauf zielt auch die Bemerkung, dass man das „Finden“ üben solle, dass es also nicht um die Kunst des klugen Redens gehe, wie bei manchen Sophisten, sondern um ein ernsthaftes Erkennen etwa der maßgeblichen Werte für das eigene Leben. Wichtig ist auch der Hinweis Plutarchs, dass alles erfolgreiche Lernen einen „entzündeten Geist“ brauche – der Neurobiologe Gerald Hüther würde sagen „Begeisterung“ – und dass es mit achtsamem Zuhören beginne.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.