Bildung
Auch ist das Suchen und Irren gut, denn durch Suchen und Irren lernt man.
In einem Gespräch mit Eckermann bemerkte Goethe über seine Studien zur Morphologie der Pflanzen und seine Farbenlehre, mit der er sich jahrzehntelang beschäftigte:
„Das ist aber immer der Vorteil irgendeiner leidenschaftlichen Richtung, daß sie uns in das Innere der Dinge treibt. Auch ist das Suchen und Irren gut, denn durch Suchen und Irren lernt man. Und zwar lernt man nicht bloß die Sache, sondern den ganzen Umfang. Was wüßte ich von der Pflanze und der Farbe, wenn man meine Theorie mir fertig überliefert und ich beides auswendig gelernt hätte! Aber daß ich eben alles selber suchen und finden und auch gelegentlich irren mußte, dadurch kann ich sagen, daß ich von beiden Dingen etwas weiß, und zwar mehr als auf dem Papiere steht.“
Goethe beschreibt hier, was es heißt, beim Lernen eigenständig zu denken, und welchen Nutzen es hat. Man muss das Leben nicht immer neu erfinden, aber im inneren Dialog zwischen dem Lernstoff und dem eigenen Denken, darf letzteres nicht zu kurz kommen. Konfuzius, der altes Wissen liebte, sagte einmal, beim Lernen man müsse das Überlieferte mit den eigenen Erfahrungen zu etwas Neuem verschmelzen.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.