Gelassenheit
Aber etwas, das den Weisen betrüben könnte, gibt es nicht.
Der Ausspruch stammt von dem chinesischen Philosophen Menzius, einem der bedeutendsten Nachfolger des Konfuzius. Zwei Sätze später heißt es:
„Und wenn er dann doch auf eines Morgens Dauer Betrübnis hätte, so ist der Edle nicht betrübt darüber.“
Gelassenheit hat viel mit der Fähigkeit zu tun, sich, die Menschen, die Welt und das Schicksal anzunehmen, wie sie sind. Das gilt jedenfalls für alles, was wir nicht beeinflussen können, und das ist das meiste. Wir akzeptieren, dass vieles, was geschieht, für uns unverfügbar ist. Unser Wunsch mag sein, alles im Griff zu haben, zu planen, vorherzusehen und zu beherrschen, nichts dem Zufall zu überlassen, alle Unsicherheiten auszuschließen. In Wirklichkeit gibt es jeden Tag Unvorhergesehenes. Wir leben im „Unversicherbaren“ (Hans Erich Nossack). Wer das begriffen und verinnerlicht hat, bleibt gelassen und geht offen und leicht durchs Leben, neugierig darauf, was geschehen wird. Ihn wird nichts „betrüben“, und wenn doch einmal, so ist er „nicht betrübt darüber“. Die Chinesen liebten paradoxe Formulierungen. Gemeint ist, dass es ihn nicht wirklich betrübt oder er schnell wieder in eine Stimmung heiterer Gelassenheit zurückfindet.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.