Gelassenheit
Was wir nicht meistern können, in der Stille abwarten.
Diese Empfehlung gibt Goethe in einem Brief an seinen Freund Knebel. Wer in Stille, d. h. mit innerer Ruhe, das Unverfügbare abzuwarten vermag, der bleibt gelassen. Nicht gekannt haben dürfte Goethe eine Stelle aus dem chinesischen I Ging (Buch der Wandlungen), an der es heißt:
„Wolken steigen am Himmel auf: das Bild des Wartens. So isst und trinkt der Weise und ist heiter und guter Dinge.“
Beschrieben wird eine Situation, in der ungewiss ist, ob es Regen gibt oder nicht, im übertragenen Sinne: eine unklare und unentschiedene Situation. Der Weise bleibt gelassen, ruhig und wartet auf den rechten Augenblick, um zu handeln. Gelassenheit ist auch die Kunst, geduldig und gelassen den Moment abzuwarten, der für ein wirksames, erfolgreiches Handeln der beste ist. Die Griechen nannten ihn „Kairos“. Es gilt, in ein laufendes Geschehen weder zu früh noch zu spät einzugreifen.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.