Menander
Undankbar ist, wer, wenn’s ihm gut ergeht, vergisst.
Manchen Menschen steigt der Erfolg zu Kopf. Geht es ihnen gut, halten sie ihr Glück für selbstverständlich; fällt ihnen unverhofft etwas zu, denken sie, es verdient zu haben; für Wohltaten vergessen sie den Dank. Geht es aber einmal schlecht, da sind der Ärger und das Wehklagen groß. Solchen Menschen fehlt das Bewusstsein für die Fragilität und Vergänglichkeit von allen Dingen und Verhältnissen sowie für die Launenhaftigkeit des Schicksals. In maßloser Selbstüberschätzung haben sie nicht gelernt, dass morgen alles ganz anders sein kann. Es mangelt an Demut, Bescheidenheit und Dankbarkeit, die eine reiche Quelle der Lebensfreude sind und einen gegen Schicksalsschläge resilient machen. An all das dürfte Menander gedacht haben, als er den einleitenden Vers dichtete. Der chinesische Philosoph Menzius drückte es einmal so aus: „Der Weise vergisst nie, dass er eines Tages in einem Straßengraben enden kann.“
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.