Menander
Um zu ermahnen, sind wir alle klug genug.
Eine etwas wörtlichere Übersetzung dieses Ausspruchs Menanders könnte lauten: „Wir alle sind Weise, wenn es ans Ermahnen geht.“ Alle Weisheitstraditionen der Antike haben bemerkt, dass wir schnell bei der Hand sind mit Kritik, Herabsetzung oder Verurteilung anderer, uns aber schwer tun, uns aufrichtig und schonungslos Rechenschaft über unser eigenes Verhalten zu geben. Dabei ist genau das der Anfang des Philosophierens, d. h. des guten und gelingenden Lebens, wie ein griechischer Philosoph bemerkte. Denn dieses beruht auf kontinuierlicher und fortschreitender Selbstkultivierung, mithin auf dem Abbau von Fehlern und schlechten Gewohnheiten und wachsenden Lebensweisheit. Es ist nicht nötig, ständig die gleichen Fehler zu wiederholen oder sich den besseren Einsichten zu verschließen, die aus zunehmender Lebenserfahrung geschöpft werden können. Aber dazu müssen wir das Gelernte auch umsetzen.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.