Menander
Für die Sterblichen ist die Bildung ein unsterbliches Gut.
Der Ausspruch stammt von dem bedeutenden griechischen Komödiendichter Menander. Er hat über 100 Komödien geschrieben, von denen aber nur eine einzige nahezu vollständig überliefert ist. Seine Nachwirkung reicht bis zu den Komödiendichtern der Neuzeit wie Molière und Carlo Goldoni. Mit „Bildung“ ist hier nicht nur die Schulbildung gemeint. Menander dürfte auch, wenn nicht an erster Stelle, die Bildung und Formung der Persönlichkeit im Blick gehabt haben, wie sie in philosophischen Kreisen gepflegt wurde, mit denen Menander verbunden war. Danach war es das oberste Ziel der Erziehung und Bildung, insbesondere auch der Selbstbildung, den Charakter zu formen, ein tugendhafter Mensch zu werden, der sich am Guten und Schönen erfreut und es in seinem Leben zu verwirklichen sucht. Er soll sich zu einer in sich stimmigen, authentischen und ausgeglichenen Persönlichkeit bilden, die möglichst frei von negativen Affekten wie Angst, Sorge, Zorn, Ärger, Hochmut, Gier, Neid, Eifersucht etc. ist, sich weitgehend unabhängig von äußeren Gütern gemacht hat und aus einer Grundstimmung heiterer Gelassenheit heraus ein glückliches, erfülltes Leben führt. Bei einem solchen Menschen lässt sich alle Freude auf seinen inneren Reichtum zurückführen, den ihm niemand nehmen kann und der durch nichts beeinträchtigt werden kann. So bleibt er sich stets gleich, in guten wie in schlechten Zeiten, wie man es von dem großen Vorbild Sokrates gesagt hat.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.