Sokrates
Reich möge mir dünken, wer weise ist. An Goldes Last nur so viel, wie ich gemütlich zu tragen vermag.
Bei Platon lesen wir folgendes Gebet des Sokrates:
„Lieber Pan du, und alle ihr anderen Gottheiten dieser Stätte, möchtet ihr mir verleihen schön zu werden im Innern; und dass all mein äußerer Besitz den inneren Eigenschaften nicht widerstreitet. Reich möge mir dünken, wer weise ist. An Goldes Last möge mir soviel zuteil werden als nur eben der Verständige zu heben und zu tragen vermöchte.“
„Schön zu werden im Innern“ meint, dass man sein Seelenleben aufräumt und von negativen Affekten reinigt. Schönheit steht für richtige Proportion und rechtes Maß, der „goldene Schnitt“ quasi, der die häufig gegenläufigen Seelenkräfte in eine friedliche Harmonie bringt, „untereinander befreundet macht“, wie Platon sich an anderer Stelle ausdrückt. Wir würden heute von innerer Ausgeglichenheit, Seelenruhe oder einer Grundstimmung heiterer Gelassenheit sprechen. Sie entsprach der griechischen Vorstellung von einem gesunden und glücklichen Seelenzustand. Der zweite Teil des Zitats besagt, dass großer Besitz ein Hindernis sein kann, eine solche Seelenruhe zu erlangen. Zuträglicher ist Bescheidenheit.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.