Stille
Schaffe Leere bis zum Höchsten! Wahre die Stille bis zum Völligsten!
Die Worte sind Teil einer berühmten Stelle aus dem Daodejing (Tao-Te-King) des Laotse. Über dieses Zitat sagte ein bedeutender Kulturhistoriker, es gebe vielleicht keine weisere Stelle in der ganzen Weltliteratur. Es lohnt sich, sie im Zusammenhang zu lesen:
„Schaffe Leere bis zum
Höchsten
Wahre die Stille bis zum
Völligsten!
Alle Dinge mögen sich dann
zugleich erheben.
Ich schaue, wie sie sich
wenden.
Die Dinge in all ihrer
Menge,
ein jedes kehrt zurück zu
seiner Wurzel.
Rückkehr zur Wurzel heißt
Stille.
Stille heißt Wendung zum
Schicksal.
Wendung zum Schicksal
heißt Ewigkeit.
Erkenntnis der Ewigkeit
heißt Klarheit.”
„Stille” ist hier das Zurückkommen zu sich selbst und seinem Ursprung („Wurzel“, Natur), das Zur-Ruhe-Kommen eines Denkens und Wollens, das ständig Absichten hat und mit deren Umsetzung beschäftigt ist. „Stille” steht für den ruhigen Fluss des Lebens, die Hingabe und Annahme des natürlichen Kreislaufs alles Lebendigen einschließlich des persönlichen Schicksals. Wer so in seine Mitte gekommen ist, der erlangt Klarheit über sich selbst, seine Bestimmung und den Sinn des Lebens. Seine Aufmerksamkeit gilt dem achtsamen Schauen und Gewahrwerden dessen, was ist und geschieht („Ich schaue, wie sie sich wenden.“).
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.