Übung
Du wirst zu dem, was Du tust.
Sokrates lehnte es ab, den Beruf seines Vaters zu übernehmen, denn der war Steinmetz und Sokrates fürchtete, wenn er dies lange betreibe, werde er zu Stein. Bei Aristoteles klingt dieser Gedanke so:
„Wie nämlich einer jeweils tätig ist, so wird er selber. Das zeigt sich an denjenigen, die sich um irgendeinen Sport oder eine Arbeit bemühen; denn sie betätigen sich fortwährend darin. Nicht zu wissen also, dass aus der andauernden Tätigkeit in bestimmten Dingen die Eigenschaften entstehen, zeigt ein Mangel an Einsicht.“
Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass man das, was man als gut, wohltuend und nährend für sich erkannt hat, auch praktiziert und übt, damit es in Fleisch und Blut übergeht und zu einem Teil der Persönlichkeit und des Charakters wird. Gelingt dies und bringt man die dafür erforderliche Beharrlichkeit und Konsequenz auf, so lebt man am Ende in Übereinstimmung mit seinen Werten, Zielen, Vorstellungen und inneren Haltungen. Diese Übereinstimmung mit sich selbst ist eine der wichtigsten Quellen der Zufriedenheit und des persönlichen Glücks. Es ist schwer, immer, überall und in jeder Situation „sich selbst treu zu bleiben“. Je mehr es uns aber gelingt, umso besser fühlen wir uns.