Überheblichkeit, Hybris
Wer jede Überheblichkeit aufgibt, der hat einen wesentlichen Schritt zur Weisheit getan.
Das dürfte, neben anderem, der Sinn der folgenden Verse aus der indischen Bhagavadgita sein:
„Wer Selbstsucht, Wollust, Dünkel, Zorn,
Und Prahlsucht völlig
abgestreift,
Gelassen, ohne Habe ist,
Der ist zur Göttlichkeit
gereift.
Zum Brahm geworden,
heiter, still,
Erlöst von Kummer und von
Gier,
Und allen Wesen
gleichgesinnt,
Hegt höchste Liebe er zu
mir.”
Auf die Hybris deuten die Worte „Dünkel” und „Prahlsucht” hin. „Brahm” (Brahman) ist das Göttliche als etwas Unpersönliches, das nach altindischer Auffassung zugleich den innersten Kern des eigenen Selbst bildet und dann „Atman“ heißt. Der Zustand, der im zweiten Teil beschrieben wird, kann auch als der eines Weisen verstanden werden. Für die Inder war der Erleuchtete („zur Göttlichkeit gereift”) ein Weiser und umgekehrt, wer weise war, galt als erleuchtet. Wie bei den Griechen wird dieser Zustand als eine „stille Heiterkeit” beschrieben. Für die Griechen war ein solcher Mensch nicht göttlich, aber doch „gottähnlich”.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.