Überheblichkeit, Hybris
Dem Gewinn ein Maß zu setzen tut not …
Doch heftiger stachelt
Die Torheit uns,
das Unerreichbare
sehnend zu wünschen.
Die Worte stammen von dem griechischen Dichter Pindar. Alle Kulturen warnten vor der Hybris, aber keine so nachdrücklich wie die der alten Griechen. Man solle nie die Begrenztheit menschlicher Existenz aus den Augen verlieren, forderten sie. Es gibt eine deutliche Überschneidung mit dem Übermaßverbot, wie das Zitat zeigt. So ist es kein Zufall, dass zwei berühmte Inschriften aus dem Apollontempel in Delphi häufig im Zusammenhang genannt werden: das „Erkenne dich selbst!”, das ursprünglich gleichbedeutend mit der Erkenntnis der menschlichen Begrenztheit war, und das „Nichts zu sehr!”, das zur Einhaltung des rechten Maßes auffordert. Viel seelisches und körperliches Leiden ziehen wir uns dadurch zu, dass wir in eitler Selbstüberschätzung, getrieben von überzogenen Wünschen und Vorstellungen, körperliche und seelische Warnsignale missachtend, die Grenze unserer mentalen und physischen Kräfte überschreiten. Hybris vermeidet, wer Demut, Dankbarkeit und Bescheidenheit übt, bis sie als innere Haltung zu einem festen Charakterbestandteil geworden sind.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.