Welterkenntnis
Wer daher höchste Weisheit besitzt, der überschaut das Ferne und das Nahe.
So kann folgender Ausspruch des chinesischen Philosophen Zhuangzi zusammengefasst werden:
„Wer daher höchste Weisheit besitzt, der überschaut in der gleichen Weise das Ferne und das Nahe … Er durchdringt mit seinem Blick Vergangenheit und Gegenwart, so dass er sich nicht freut, wenn er gewinnt, noch trauert, wenn er verliert; denn er erkennt, dass es keine dauernden Zustände gibt …“
Mit das „Ferne und Nahe“ sind alle weltlichen Dinge und Geschehnisse gemeint. Interessant und typisch für das traditionell geprägte Denken der Chinesen ist die besondere Erwähnung der geschichtlichen Erfahrung als wichtiger Teil der „Welterkenntnis“. Wer die Vergangenheit kennt, versteht die Gegenwart. „Sich nicht freut, wenn er gewinnt, noch trauert, wenn er verliert“ dürfte eine Zuspitzung sein. Gemeint ist, dass der Weise weder übermäßig jubelt noch trauert, wenn etwas gelingt oder nicht. Angesichts des wechselnden Schicksals und des Umstands, dass Gewinn und Verlust häufig vom Zufall abhängen, bleibt er ruhig und gelassen. Mit Gleichmut und Dankbarkeit nimmt er entgegen, was das Schicksal schenkt, und lässt ohne Groll fahren, was es wieder nimmt.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.